Was ist Ambrein (Ambra)?
Ambrein soll den Testosteronspiegel erhöhen, allerdings wird die Wirkung eher als schwach beschrieben. Aktuell finden Sie den Wirkstoff nicht einzeln zu erwerben.
Der Wirkstoff wird nur noch in seltenen Fällen als Kombination in natürlichen Potenzmittel verwendet. Es gibt aktuell kaum noch Potenzmittel und auch nur sehr wenige Parfüms auf der Basis von Ambrein.
Das Triterpen-Alkohol Ambrein ist der wichtigste Inhaltsstoff der grauen Ambra. Die graue Ambra (Ambra grisea) entstammt der Verdauung von Pottwalen.
Es handelt sich allerdings nicht um den reinen Kot von Pottwalen. Vielmehr ist es eine durch ihren Darm gebildete Substanz, die unverdauliche Teile ihrer Nahrung einbettet – hauptsächlich das Horn von Tintenfischen.
Ursprünglich wurde bei der Parfümherstellung verwendet und gilt als aphrodisierend, also Lustanregend. Es dient daher eher als natürlicher Aphrodisiaka und weniger als Potenzmittel. Heutzutage wird Ambrein nur noch sehr selten für die Parfümherstellung verwendet, da sich entsprechende Duftstoffe mittlerweile besser und kostengünstiger synthetisch herstellen lassen.
Die Substanz soll außerdem den Testosteronspiegel erhöhen können. Daher kommt auch die Verwendung als Potenzmittel. In einer Studie (Quelle), konnte auch ein signifikanter Anstieg an Testosteron nachgewiesen werden. Nichts desto trotz gilt der Wirkstoff bis heute als umstritten.
Fakten über Ambra
Die Substanz ist grau bis schwarz und weist hellgelbe bis graue Punkte und Streifen auf.
Sie wirkt wie Wachs und ist zäh, in frischer Form ist sie weiß und weich. Sie riecht beim Verlassen des Pottwals abstoßend, bildet dann Klumpen, schwimmt im Meer und wird an Land gespült. Dabei erhält sie viel Kontakt mit Salzwasser, Luft und Licht, wird fest und beginnt angenehm zu duften.
Inhaltsstoffe sind geruchslose Sterine, der Triterpenalkohol Ambrein, Pristan, Ketone sowie Ambrox und Ambrinol als geruchsbestimmende Stoffe. Deren Anteil ist mit 0,5 % sehr klein, dennoch ist er für die holzige, balsamische, tabakartige und aphrodisierende Duftnote verantwortlich.
Ambrein lässt sich inzwischen mit den letztgenannten Inhaltsstoffen auch synthetisch herstellen und ist oft die Basisnote in Duftkompositionen.
Wie wurde Ambra bekannt?
Der Stoff wurde schon vor über 1.000 Jahren im arabischen Raum entdeckt, alsbald für die Parfüm- und Gewürzherstellung verwendet und daher immer wieder beschrieben – inklusive aller erdenklichen Mythen, die ihm auch den Ruf eines Aphrodisiakums verschafften.
Als solches wurde er unter anderem in Asien auch gern geräuchert. Im Orient ist Ambra ein traditionelles Gewürz und Aphrodisiakum. Die Araber bereiteten daraus früher besonders exklusive Speisen zu, denen sie eine lustfördernde Wirkung zuschrieben.
Etwa im 13. Jahrhundert gelangte es nach Europa und wurde hier medizinisch eingesetzt. Unter anderem sollte es effektiv bei Herzerkrankungen helfen, des Weiteren gegen Epilepsie, Ohnmachten und den Gebärmutterhochstand. Bei all diesen Anwendungen behielt Ambra (Ambrein) seinen Ruf, die Libido vor allem von Frauen zu stärken.
Wenn nun ein Mittel ständig im Umlauf ist – aus welchen Gründen auch immer – und so einen positiven Ruf hat, dann festigt sich dieser. Das verschafft Ambrein bis heute sein starkes Image, zumal es ja auch die Kosmetikindustrie punktuell immer noch einsetzt und die entsprechenden Parfüms mit dem Zusatz „erotisierend“ vermarktet.